„Es zählt der olympische Gedanke“

Mit den Wettbewerben im Riesenslalom sind am Wochenende die 13. Vogtlandspiele in den Wintersportarten fortgesetzt worden. Die Bedingungen waren prächtig. Wieso sich die Veranstalter eine größere Beteiligung der Schulen wünschen.

Schöneck - Die Vogtlandspiele sollen laut Kreissportbund in Anlehnung an die Olympischen Spiele der sportliche Höhepunkt für die vogtländischen Nachwuchssportler sein. Und so werden aktuell in verschiedenen Wintersportarten die besten Akteure auf Kreisebene ermittelt. Obwohl die in diesem Jahr zum 13. Mal ausgetragenen vogtländischen Winterspiele ein überregional anerkanntes Erfolgsmodell sind, wollten am Samstag nur 39 Teilnehmer beim Riesenslalom in Schöneck an den Start gehen.

„Es ist schade, dass der Wettbewerb von den Schulen nicht mehr so unterstützt wird“, sagt Rennleiter Stefan Katz und ergänzt, dass die Bildungseinrichtungen vom Kreissportbund Vogtland angefragt worden seien und er sich deshalb wünscht, dass mehr Kinder und Jugendliche mitmachen: „Es ist natürlich am Wochenende zusätzliche Arbeit, wie für uns auch. Aber wir finden es gut, wenn Kinder aktiv sind.“ Denn am Samstag waren alle Heranwachsenden auch im SC Schöneck und WSV Erlbach aktiv oder kamen vom Sportcampus in Klingenthal. „Da sieht man doch, dass man dort noch mehr hinter dem Wintersport steht und man merkt, wo Wintersportvereine sind und dass in diesen Orten noch mehr aktive Skisportler sind“, so der 49-Jährige, der sich dank der Minusgrade und des Neuschnees über eine richtig gute Piste freute.

Katz: „Es kommt hier nicht darauf an, unbedingt auf dem ersten Platz zu landen, sondern es zählt der olympische Gedanke.“ Die Sportler sollen also mitfahren und Spaß haben. „Es hat auch jeder Starter eine Urkunde mit Platzierung und seine Zeit bekommen, um die Teilnahme am sportlichen Wettbewerb zu würdigen“, erklärt Katz. Alle seien verletzungsfrei ins Ziel gekommen: „Es geht bei den Vogtlandspielen nicht darum, die Aktiven unbedingt noch mehr zu fordern, sondern den Breitensport zu fördern.“

So stammt der jüngste Starter aus dem Jahrgang 2017, der älteste aus dem Jahrgang 1963. Sie haben in verschiedenen Altersklassen am Hang Streugrün auf der 400 Meter langen Strecke die 100 Höhenmeter gemeistert. „Es sind einige dabei gewesen, die zum ersten Mal an so einem Wettkampf teilgenommen haben, deshalb haben wir auch den Kurs sehr einfach gehalten und keine Schwierigkeiten eingebaut, den jeder ohne viel Training fahren konnte“, berichtet der Schönecker, der auch schon bei der Ausrichtung der letzten sowie vorletzten Winterspiele mit dabei war und bedauert, dass es immer weniger Starter werden.

Zwei Durchgänge wurden absolviert und aus beiden Zeiten das Gesamtergebnis addiert. „Damit es rhythmisch ist und nicht zu schnell oder kurvig wird, haben wir die 16 Tore im Abstand zwischen 20 und 25 Meter gleichmäßig aufgestellt.“ Am schnellsten waren Alina Schmied (Jahrgang 2006) vom SC Schöneck mit 48,87 Sekunden und Nick Schedewy (Jahrgang 2009) ebenfalls vom SC Schöneck mit 49,59 Sekunden. „Im Skigebiet sind viele Einheimische, aber wenn beispielsweise die Kinder an dem Wettbewerb teilnehmen möchten, dann müssen auch die Eltern dahinterstehen. Über die Schulen könnten einfach die Kinder mal mitfahren, die dann vielleicht am Skifahren Interesse finden“, wünscht sich Stefan Katz, der mit seinen Vereinskameraden vom SC Schöneck auch deshalb den hohen Aufwand der Durchführung des Wettbewerbs betrieben hat, um den Breitensport zu unterstützen: „Es wäre schön, wenn auch von den Schulen mehr Initiative kommt.“

Von Florian Wißgott / Freie Presse