Ans Aufhören denkt sie noch lange nicht

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Neumark. Den Namen Schröter verbinden sportinteressierte Vogtländer unweigerlich mit dem Gehen. Als die heute 46-Jährige Brit Schröter mit 13 als Mittelstreckenläuferin begann, konnte keiner ahnen, dass sie 2007 mal eben so aus Lust und Laune mit zu den Geherinnen wechseln und bei denen eine erstaunliche Bilanz hinlegen würde. "Inzwischen haben sich 13 Deutsche Meistertitel und 26 internationale Medaillen angesammelt", verweist sie stolz. Einige Titel haben für sie besonderen Wert. "Der knappste war 2011 in Gent in Belgien zur Hallen-EM. Über 3000 Meter rettete ich vier Hundertstelsekunden ins Ziel, gewann das Familienduell vor meiner Schwester Bianca Schenker", geht ihr Blick zurück.

"Als ich 2014 in Izmir DoppelEuropameisterin über 5000 Meter und 10 Kilometer wurde, da war's wegen der fast unerträglichen Hitze verdammt schwer." Souverän dagegen ihr Auftritt 2019 im polnischen Torun, als sie Hallenweltmeisterin über 10 Kilometer und 3000 Meter mit rund fünf beziehungsweise einer Minute Vorsprung wurde. Nicht so mag sie es bei Wettkämpfen besonders im Freien, wenn es über wechselndes Terrain, gar permanent bergauf und bergab geht, wenn ihr Absperrband zwischen den Beinen herumflattert, Zwischenzeiten zur Orientierung fehlen oder Verpflegungspunkte zu sparsam ausgestattet sind. Von solchen misslichen Begleiterscheinungen kann die zweifache Mutter das eine oder andere Lied singen.

Wegen Knieproblemen und Corona-Auflagen gab es 2020 für Brit Schröter nur einen Wettkampf, der aber trotz aller Umstände erfolgreich war. Bei den Masters Europa im tschechischen Lovosice standen am Ende ein Sieg im 5000-Meter-Lauf und der zweite Platz über 3000 und 5000 Meter Gehen zu Buche.

In der Mannschaftswertung der Geher-Teams Deutschlands hat es für den LAV Reichenbach in den vergangenen Jahren immer wieder nur zu Platz 2 gereicht. Obwohl das "nur" in Anführungsstrichen stehen muss: "Fünf Sportler bilden ein Team, davon höchstens zwei Erwachsene. Heißt: Der vogtländische Gehernachwuchs ist auf gutem Weg", ordnet Brit Schröter ein. Die Heilerziehungspflegerin kümmert sich bei ihrem Verein LAV Reichenbach mit einer Leichtathletik-Kindergruppe um den Nachwuchs. "Mit Sprinterin Mia Rahnfeld und Geherin Lara Ackermann werden diesmal zwei Athletinnen zur Gala als Vogtland-Nachwuchs-Sportler geehrt, die durch meine Hände gegangen sind", freut sich die gebürtige Reichenbacherin. Wie lange sie selbst ihren Sport noch betreibt, kann sie nicht sagen: "Das beste Senioren-Alter für Geher ist so um 40. Deshalb gibt's auch keine genauere Planung für die Zukunft. Da wird die Gesundheit entscheiden."

Für die Umfrage nach den Vogtlandsportlern des Jahres war Brit Schröter bisher zweimal nominiert, belegte 2018 Platz 3 und siegte 2020. "Als Aktive einer Randsportart freue ich mich, überhaupt auf der Liste zu stehen. Ich werde den Abend genießen, mich überraschen lassen und wünsche mir Henry Maske als Promi", freut sie sich auf die Gala.

Brit Schröter

Alter: 46 Jahre

Beruf: Heilerziehungspflegerin

Verein: LAV Reichenbach

Größte sportliche Erfolge: 13 Titel einer Deutschen Meisterin im Gehen über unterschiedliche Distanzen, mehrfacher Deutsche Vizemeisterin in der Mannschaftswertung der Geher-Teams, 26 Podestplätze bei internationalen Meisterschaften - davon je einmal Weltmeisterin über 3000 Meter und 10 Kilometer, je ein Europameistertitel über 3000 Meter und 10 Kilometer, zweimal EM-Gold über 5000 Meter

Platzierungen bei der Sportlerumfrage: Siegerin 2020, Dritte 2018

Quelle: Freie Presse

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Kandidatenvorstellung Brit Schröter im VogtlandRadio