4000 Läufer starten beim Hitze-Firmenlauf

Bei rekordverdächtigen Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke ertönte für Vogtlands Wirtschaft am Mittwoch der Startschuss für den 12. Firmenlauf rund ums Vogtlandstadion. Welche Strategien die Vogtländer dabei parat hatten.

Die Stimmung, die die 4000 Läuferinnen und Läufer am Mittwoch zum größten Firmenlauf des Landkreises ins Vogtlandstadion zog, war schon vorab spürbar: Hier geht’s um das gemeinsame Sport-Erlebnis. Die Zufahrtsstraßen rund um die Heimstätte des VFC Plauen waren gespickt mit Mitarbeitergruppen vogtländischer Firmen und Institutionen. Da wurden die Trikots gerichtet und die Smartphones gezückt, um noch schnell ein Foto zu machen, bis es kurz vor 18 Uhr Richtung Startlinie ging - zur heißesten Stunde des Tages mit mehr als 30 Grad Celsius.

Bereits zum zwölften Mal organisierte die Volksbank Vogtland-Saale-Orla gemeinsam mit dem Kreissportbund das Event für die vogtländische Wirtschaft.

Die insgesamt 4000 Startnummer waren bereits im Juni an 280 Firmen vergeben, wie Cheforganisatorin Denise Schuh von der Volksbank Vogtland-Saale-Orla sagte. Damit sei der Geschwindigkeitsrekord des Ticketverkaufs von 2019 zwar noch nicht gebrochen, aber nah dran. Um den Läuferinnen und Läufern einen reibungsfreien Start zu garantieren, hatten die Organisatoren die Sportler in drei verschiedene Gruppen geteilt. Für die rund 300 Starter der Kategorie „Durchstarter“ knallte schon 17.40 Uhr der Startschuss. Landrat Thomas Hennig (CDU) eröffnete das Lauf-Event mit den Worten: „Ab 35 Grad laufe ich auch mit, vorher ist es mir zu kalt.“

Ganz vorn dabei: 18 junge Fußballer des VFC Plauen. „Wir sehen es als Trainingseinheit vor dem Auswärtsspiel am Samstag“, sagte Spieler David Langer. Die Ballsportler hatten sich zum Ziel gesteckt, die gut fünf Kilometer lange Strecke unter 25 Minuten zu absolvieren. „Dafür sind die unterschiedlichen Start-Kategorien super. Da müssen wir nicht erst von hinten nach vorn laufen.“

Kurz darauf setzte sich - mit weit mehr Gelassenheit - das Hauptfeld in Bewegung. Zum ersten Mal dabei war ein Team des Schönecker Hotels Tannenhaus. „Wir wollen den Lauf in einer Stunde schaffen“, sagte Geschäftsführer Tobias Wander mit einem Augenzwinkern. Sportsgeist brachten die Mitarbeiter aber dennoch mit, wie Vlasta Mulleková einlenkt. „Es geht um die Challenge, darum, dabei zu sein. Aber jeder von uns hat für sich im Vorfeld trainiert.“ Als letzte Gruppe liefen die Walker über die Startlinie.

Noch während die Läuferinnen und Läufer auf der Strecke unterwegs waren, zeigte sich Alexander Dietzsch vom Regionalverband der Johanniter Zwickau-Vogtland zufrieden. „Bislang haben wir nur zwei Wespenstiche zu verzeichnen“, so der Einsatzleiter. Das Team habe sich gut vorbereitet. „Wir haben auf allen Einsatzfahrzeugen zusätzliche Wasserflaschen gepackt.“ Neben einem auf der Strecke in Jößnitz positionierten Rettungswagen war zusätzlich ein Quad unterwegs. „Der Fahrer ist mobil und kann zügig dahin, wo er gebraucht wird“, erklärte Dietzsch. Aber aus seiner Erfahrung würden die meisten Teilnehmer erst im Ziel schlapp und spürten, dass der Kreislauf zusammenklappt, so Dietzsch am Rande des Laufs. „Darauf sind wir vorbereitet.“

Bereits nach 16 Minuten und 30 Sekunden sprintete der Reichenbacher Leichtathlet Sebastian Hendel über die Ziellinie. Auf einen Rekord habe er es aber nicht angelegt, betonte Hendel. „Das könnte ich ohnehin nicht sagen, die Strecke ist in diesem Jahr ja etwas länger.“ Und weil es beim Firmenlauf durchaus auch einmal über Stock und Stein gehen könne, sei er lieber vorsichtig. „Wenn man mit 20 Kilometern die Stunde in die Kurve laufe, kann man schnell auch mal wegrutschen.“ Für das Laufen bei hohen Temperaturen hatte der Leistungssportler außerdem Tipps parat: „Viel trinken, defensiv starten und beim Essen vielleicht einmal mehr mit dem Salzstreuer drüber gehen.“ Denn der Wasser- und Natriumverlust mache dem Körper bei der Hitze am meisten zu schaffen. „Dann sinkt natürlich auch die Leistung.“

Ganz unabhängig von ihrer Leistung liefen die vogtländischen Firmen auch in diesem Jahr für den guten Zweck: Drei Euro pro Läufer spendeten die Organisatoren an die Stiftung „Hilfe für krebskranke Kinder im Sächsischen Vogtland“.

Quelle: Freie Presse/ Claudia Bodenschatz