Das sind und das sagen die Sportler des Jahres

Vor 700 Gästen und jeder Menge Sport-Prominenz sind am Samstagabend in der Festhalle die Umfragesieger geehrt worden. Wer beim unterhaltsamen Gala-Abend fehlte und bei wem nur gedämpfte Freude über den ersten Platz aufkam.

Am Ende wurde es regelrecht kuschelig auf der Bühne der Festhalle Plauen. Da die Umfrage nach der Mannschaft des Jahres 2022 zwei dritte Plätze ergeben hatte, war bei der Ehrung im Rahmen der Sternquell-Sportgala-Vogtland das Gedränge so groß wie noch nie. Der Freude tat das am späten Samstagabend aber keinen Abbruch. Die Drittliga-Volleyballer des VSV Oelsnitz und die Devils Dynamite des Cheerleadingvereins Cheermania Auerbach bejubelten den gemeinsamen Bronzerang genauso, wie sich kurz darauf die Regionalliga-Volleyballerinnen des SV 04 Oberlosa über ihren zweiten Platz freuten.

Am lautesten wurde es natürlich, als die Bundesliga-Wasserballer des SVV Plauen als Mannschaft des Jahres 2022 im Vogtland ausgerufen wurden. „Das ist für uns eine Supersache, dass unsere Leistungen so anerkannt werden“, sagte Trainer Rico Horlbeck. Die ganz ausgelassenen Jubelszenen ließen seine Jungs aber weg. „Die Stimmung ist gerade etwas gedämpft“, erklärte Kapitän Maik Bielefeld, der mit dem SVV am Samstagnachmittag das erste Play-off-Spiel in Würzburg 3:5 verloren hatte. Doch mit der Ehrung im Rücken ging der Blick auch ganz schnell wieder nach vorn. Die Plauener rührten noch auf der Bühne die Werbetrommel für eine volle Halle am nächsten Wochenende, um dann mit zwei Heimsiegen gegen Würzburg den Klassenerhalt perfekt zu machen.

Perfekt ist ein schönes Stichwort für die Männer-Ehrung. Denn Flossenschwimmer Robert Golenia vom TC Nemo Plauen sieht den Titel „Vogtland-Sportler des Jahres 2022“ als i-Tüpfelchen auf seine Laufbahn, die der 22-Jährige nach Staffel-Gold bei der WM und den World Games im Vorjahr inzwischen beendet hat. „Ich freue mich über diese Ehrung und finde es gut, dass hier auch Sportarten gewürdigt werden, die nicht jeden Sonntag im Fernsehen laufen“, sagte er. Platz 2 ging an den amtierenden Deutschen Rallyemeister Philip Geipel aus Plauen, der kürzlich schon die Ehrung als Sportler des Jahres im ADAC Sachsen abgeräumt hatte. Dagegen bewies der auf Platz 3 gewählte Ausdauerspezialist Thomas Ungethüm im wahrsten Sinne des Wortes langen Atem: 16 Jahre, nachdem er das letzte Mal bei der Vogtland-Sportgala auf der Bühne stand, schaffte es der für den VfB Lengenfeld startende 45-Jährige dank seines Sieges beim Zugspitz-Ultra-Trial wieder aufs Podest.

Bei der Ehrung der Frauen fehlte eine der Hauptpersonen. Die seit vielen Jahren am Bundesstützpunkt Klingenthal trainierende Nordische Kombiniererin Jenny Nowak konnte den Siegerpokal aufgrund eines Bundeswehr-Lehrgangs in Hamburg nicht persönlich in Empfang nehmen. Sie schickte aber eine Video-Botschaft nach Plauen: „Ich bedanke mich bei allen, die für mich abgestimmt und mir zu dem Titel verholfen haben. Ich habe mich riesig gefreut und hoffe, dass ihr alle die Nordische Kombination weiter so verfolgt und im TV anschaut. Das ist gerade sehr wichtig, dass wir olympisch werden.“ Auf den Plätzen 2 und 3 reihten sich die Skisprung-Hoffnung Lia Böhme vom VSC Klingenthal und die Marathon-Team- Europameisterin Kristina Hendel aus Reichenbach ein.

Die Auszeichnungen in den drei Hauptkategorien waren die Höhepunkte einer kurzweiligen und unterhaltsamen Gala, die mit Stargästen wie Rodlerin Julia Taubitz, Skispringerin Selina Freitag, Fußballerin Anja Mittag, Leichtathletin Cindy Rohleder und Skilangläufer René Sommerfeldt aufwartete. Die Promis kommen gemeinsam unter anderem auf stolze 13 WM-Titel sowie 8 Gesamtweltcupsiege und erfüllten nach der Gala bereitwillig Autogramm- und Selfie-Wünsche.

Quelle: Freie Presse / Von Monty Gräßler