Steffen Fugmann, Präsident des KSB Vogtland e.V.

Kreissportbund: Zahl der aktiven Mitglieder steigt im Jubiläumsjahr

Während der Trend in Sachsen dahin geht, dass die Vereine unter sinkenden Mitgliederzahlen zu leiden haben, ist die Tendenz im Vogtland umgekehrt. Für die Vogtlandspiele im Juni ist eine große Feier geplant.

Plauen - Am 28. Februar 1997 entschlossen sich die Kreissportbünde (KSB) Göltzschtal und Elstertal sich zu vereinigen. Allein schon wegen der damaligen Kreisgebietsreform war dieser Schritt notwendig. 23.940 Mitglieder waren fortan unter dem Dach des vogtländischen Kreissportbundes vereint. 2008 schloss sich zudem der Stadtsportbund Plauen mit an und die Mitgliederzahl stieg auf über 35.000.

Nachdem die Kreissportbünde nun seit 25 Jahren zusammengelegt sind, zogen KSB-Präsident Steffen Fugmann und Geschäftsführer Michael Degenkolb am Montag zum 25. Geburtstag Bilanz. So habe man auch die Pandemie ganz gut überstanden und schaue positiv auf die Zukunft.

Bereits seit 2005 ist Steffen Fugmann der Präsident des KSB Vogtland. Während seiner Amtszeit hat sich einiges getan und auf verschiedensten Feldern wurde das Vogtland zum Vorreiter für andere Kreissportbünde. „Die Idee der Vogtlandspiele wurde mit der Zeit auch im Rest Sachsens umgesetzt. Allerdings haben wir mit der zentralen Ausrichtung an vier Tagen immer noch ein Alleinstellungsmerkmal. Auch in diesem Jahr werden wieder bis zu 5000 junge Sportler an den Spielen teilnehmen“, erklärte Steffen Fugmann.

Die diesjährigen Sommerspiele sollen ein richtiger Hingucker werden. Zum einen, da das sportliche Event in die 900-Jahr-Feier der Stadt Plauen eingebettet wird, zum anderen weil der Kreissportbund Vogtland in diesem Rahmen sein 25-jähriges Bestehen feiern möchte.

Auf einer Pressekonferenz am Montag gab Fugmann tiefe Einblicke in die Arbeit des KSB und legte aktuelle Mitgliederzahlen vor. In erster Linie sei es wichtig, das Ehrenamt noch weiter zu fördern und die Menschen in ihren Vereinen zu halten. Der Kreissportbund hat in der Zeit der Pandemie einige Mitglieder verloren. Aber: „Im Jahr 2022 haben wir den Negativtrend gestoppt. Gingen uns im Jahr 2020 noch 1290 Mitglieder verloren, hat sich deren Anzahl im vergangenen Jahr um 33 erhöht“, so der KSB-Präsident. Vor allem auf die Zahl der jüngsten Mitglieder ist Fugmann stolz. „Abgesehen von den großen Stadtsportbünden haben wir im U-18-Bereich die meisten Mitglieder“, so Fugmann.

Gut ein Drittel der 36.000 Vereinsmitglieder im Vogtland sind 18 oder jünger. Allerdings sank auch diese Zahl in den vergangenen Jahren kontinuierlich. Dennoch blickt der KSB-Präsident zuversichtlich in die Zukunft. „Wenn die Pandemie vorbei ist und wir unserem Sport wieder geregelt nachgehen können, werden wir auch wieder einen Zuwachs verzeichnen können“, bleibt Fugmann optimistisch.

Einen weiteren Grund für den Rückgang in Zeiten der Pandemie sieht KSB-Geschäftsführer Michael Degenkolb bei den Vereinen. „Die Sportvereine haben ihre Mitgliederlisten in der ruhigen Zeit bereinigt. Damit sind auch viele ,Karteileichen‘ aus der Statistik herausgefallen“, erklärte er auf der Pressekonferenz am Montag.

„Es ist elementar wichtig, dass die ehrenamtliche Tätigkeit positiv dargestellt wird. Die Entwicklung in der Altersgruppe zwischen 27 und 49 Jahren zeigt einen deutlichen Rückgang in den vergangenen Jahren. In diesem Alter beenden viele Sportler ihre aktive Laufbahn. Wir müssen den Übergang schaffen, dass die sich danach ehrenamtlich in ihren Vereinen engagieren“, erklärt Fugmann. In den vergangenen fünf Jahren ist die Zahl der Vereinsmitglieder in dieser Altersklasse von circa 10.600 auf 8987 gesunken.

Die ehrenamtliche Arbeit positiver darzustellen hat sich der Kreissportbund auf die Fahnen geschrieben. „Sport hat immer einen positiven Effekt. Jeder macht durch Sport eine positive Entwicklung durch. Ob das nun als Sportler, Schiedsrichter oder Übungsleiter ist“, so Fugmann, der auf die Erfolge der Kampagnen des Sportbundes verweist. Denn es sei unumstritten, dass gerade im Schiedsrichterwesen, als auch bei Übungsleitern ein starker Rückgang im Ehrenamt zu erkennen sei. „Gegen diesen Negativtrend müssen wir ankämpfen und das Image verbessern“, sagte der KSB-Präsident.
 

Quelle: Freie Presse (Text: Clemens Zierold)