Wieder mehr Sportler im Vogtland

Der Kreissportbund Vogtland hat die neuesten Zahlen in Sachen Mitgliederentwicklung veröffentlicht. Die zeigen, dass die Vereine der Region trotz schwerer Zeiten und Krisenjahre gut aufgestellt sind.

Plauen - Die Coronapandemie hatte eine Lücke in den Sport gerissen. Über 1000 Sportler und Mitglieder verließen die Vereine im Vogtland. Nun kam vom Kreissportbund (KSB) die frohe Botschaft, dass das Minus fast ausgeglichen wurde. Die Vereine der Region wachsen und die Zahl der Sporttreibenden im Vogtland ist wieder auf über 37.000 angestiegen.

„Der Dank gilt da vor allem den Arbeitern an der Basis, sprich den Vereinen. Sie haben nicht den Mut verloren und Angebote geschaffen, die die Menschen wieder in die Vereine getrieben haben. Dafür gilt es tausendmal Danke zu sagen“, freute sich KSB-Geschäftsführer Michael Degenkolb über die guten Zahlen nach der Bestandserhebung.

Auffällig ist vor allem der Zuwachs bei den unter 18-Jährigen. Über 800 Kinder und Jugendliche wurden im vergangenen Jahr in die Vereine aufgenommen. Das liege vor allem auch daran, dass viele Vereine spezielle Kinder- und Jugendangebote geschaffen haben. „Die Mitgliedsvereine haben da angesetzt. Wir hatten in den vergangenen Jahren bereits einen Zuwachs, aber das ist ein Ausschlag nach oben“, erklärt Degenkolb. Sicher sei auch ein Teil der Zahlen einem Rückstau aus den Coronajahren geschuldet, aber mit der Entwicklung sei man im Kreissportbund und Landratsamt durchaus zufrieden. „In den Gesprächen mit den Vereinen hatte man schon ein Gefühl dafür bekommen, dass die Zahlen gut werden, zumal es in einigen Kinderabteilungen einen Aufnahmestopp geben musste. Die Bestandsaufnahme hat gezeigt, dass es nicht nur ein Gefühl war“, so der KSB-Geschäftsführer.

Insgesamt 37.149 Mitglieder zählen die 357 Vereine im Vogtland. Fast ein Drittel der Sportler ist unter 18 Jahre alt. Ein deutliches Signal senden die 27 bis 49-Jährigen. Denn in dieser Altersgruppe gibt es seit einigen Jahren einen stetigen Rückgang der Mitgliederzahlen. Im Zeitraum von 2020 bis 23 zählten die Vereine 766 Mitglieder in diesem Alterssegment weniger. „In dieser Altersklasse sind die Berufstätigen, die es meist zeitlich nicht mehr schaffen“, erklärt Degenkolb. Wegzug wegen Ausbildung, Studium oder Beruf seien Gründe. Ein weiterer dürfte sein, dass sich während Corona die Prioritäten bei vielen verschoben haben. Es ging in dieser Zeit auch ohne Sport und der Weg zurück in den Verein wurde nicht mehr gefunden. Das trifft vor allem auch das Ehrenamt. Denn dieser Stützpfeiler der Vereine ist ebenfalls geschrumpft. „Da ist über den Pandemiezeitraum einiges auf der Strecke geblieben. Das ist aber auch eine gesellschaftliche Problematik, an der wir ansetzen müssen, um das Interesse an einem Ehrenamt wieder anzukurbeln“, so Degenkolb. Denn mehr Mitglieder in den Vereinen bedeuten auch mehr Arbeit, die auf viele Schultern verteilt werden muss.

Dennoch geht der Kreissportbund Vogtland positiv gestimmt aus der Bestandserhebung. Gerade, weil man für einen ländlichen Raum im Vergleich zu anderen Landkreisen gut dasteht. Sachsenweit liegt der Organisationsgrad – das Verhältnis von Einwohnern zu Mitgliedern in Vereinen – bei 16,6. Im Vogtland kommt man auf 16,7.

Quelle: Freie Presse / Clemens Zierold